LiveFRAME verwendete für die aktuellste Austragung des Time Warp Festivals der elektronischen Tanzmusik einen Blackmagic Workflow zur Erstellung von Live-Content für die sozialen Medien.
Time Warp gehört zu den größten Indoor-Festivals für elektronische Musik Europas, wenn nicht gar der Welt. Als es kürzlich nach vier Jahren erstmals wieder in seine spirituelle Heimat nach Mannheim zurückkehrte, genossen 30.000 Zuschauer den Weltklasse-Sound des ausverkauften Events.
Das einflussreiche Festival erstreckte sich über sechs Tanzflächen der Maimarkthalle. In dieser riesigen Messehalle fand 1995 auch die erste Time Warp statt. Jede Tanzfläche dieses gigantischen Clubs war einzigartig in Bezug auf Look, Stimmung, Sound und Ambiente. Im typischen Stil der Time Warp wurden auch dieses Mal wieder atemberaubende visuelle Mittel und eine hochspezialisierte Produktion präsentiert, die den Charakter des Clubs mit Technologie, Video und Licht zu einer bisher unerreichten Reizüberflutung vermengen.
„Bei Time Warp geht’s nicht allein um Musik, obwohl die voll im Mittelpunkt steht“, sagt Christoph Pauli, CEO der Video- und Content-Produktionsfirma LiveFRAME. „Die ganze Ästhetik des Events ist ein Erlebnis. Man ist stolz darauf, durch künstlerisch gestaltete Sets und Beleuchtung, die für jeden Floor unterschiedlich ausfallen, ein anderes Erlebnis zu erschaffen. Darum haben wir uns zum Filmen der Show für die URSA Broadcast G2 entschieden.“
Das heimgekehrte Event lief von 24 Uhr bis 14 Uhr mit großartigen Techno-Acts wie Laurent Garnier, Loco Dice, Charlotte de Witte, Nina Kraviz, Richie Hawtin, Rødhåd, Seth Troxler, The Blessed Madonna, The Martinez Brothers und anderen. Auch LiveFRAME war wieder als Partner dabei. Dieses Mal mit einer neuen Aufgabe: Content für zeitnah gepostete Streams in den sozialen Medien erfassen.
Pauli erklärt: „Wir realisieren schon seit Anbeginn die Lichtgestaltung von Time Warp. Bei einem kleineren Event im vergangenen Oktober streamten wir das Konzert live. An den Erfolg dieses Events anschließend, begannen wir dann mit Time Warp an dem gigantischen Heimkehr-Event in der Maimarkthalle zu arbeiten. Dort nahm es erstmals sechs Floors ein.“
LiveFRAME produzierte den Livestream des Auftritts von Adriatique für das Online-Angebot des Kultursenders ARTE. Das Team nahm auf vier der sechs Tanzflächen Content für Time Warps YouTube-, Facebook- und Instagram-Kanäle auf. „Dass die Festival-Erfahrung nun über die sozialen Medien mit Leuten, die nicht dabei waren, geteilt werden kann, eröffnet enorme Möglichkeiten für Time Warp, hunderttausende Techno-Fans zu erreichen“, sagt Pauli.
Damit sah sich das Team mit drei großen Herausforderungen konfrontiert. Für die Signalverteilung mussten vom Festivalgelände zu LiveFRAMEs mobiler Regie mehr als zwei Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Das Netzwerk bestand aus sechs Stage-Boxen, jeweils einer pro Tanzfläche, mit Glasfaserkonvertern zur Übermittlung der Videosignale vom Veranstaltungsort zum Ü-Wagen.
Auch der Workflow brachte Probleme mit sich. Jeder Act hatte unterschiedliche Teile seines Sets zur Aufzeichnung freigegeben. Manche hatten ihre Einwilligung für die ersten bzw. letzten zehn Minuten erteilt, andere wiederum fanden die Aufzeichnung der ersten Stunde in Ordnung. Und einige hatten die Aufzeichnung des mittleren Teils ihres Acts untersagt. „So mussten wir einen komplizierten Satz von Zeitfenstern einhalten, in denen wir mit der Aufzeichnung beginnen durften und stoppen mussten.“
Ein weiteres Problem lag darin, die Medien möglichst zügig an das Redaktionsteam von Time Warp zu übergeben. Gelöst wurde es durch die FTP-Übertragung der Dateien über mehrere Blackmagic HyperDeck Rekorder an die Medienserver des Kunden. Von dort konnten die Redakteurinnen und Redakteure sofort nach erfolgter Aufzeichnung darauf zugreifen. Vom Live-Auftritt zum Schnitt mit kreativem Feintuning und zur Veröffentlichung vergingen weniger als 30 Minuten.
Das LiveFRAME-Team empfing alle 24 Videosignale in seinem Ü-Wagen, der im letzten Jahr gebaut und mit einem Blackmagic Design Workflow ausgerüstet wurde. Der Workflow besteht aus mehreren Mini Converter Optical Fiber 12Gs, die zeitgleich und in beide Richtungen SDI-Signale in optische Signale wandeln und an zwei Smart Videohub 40×40 12G überführen.
Pauli führt aus: „Eine der Smart Videohub Kreuzschienen dient allein fürs Monitoring und die andere speist einen ATEM 2 M/E Production Studio 4K Mischer. So können wir uns im Ü-Wagen Multiview-Ansichten in verschiedenen Layouts inklusive einem mit 16 Fenstern anschauen.“
Als Herzstücke des Ü-Wagen-Workflows dienen ein Blackmagic ATEM Constellation 8K nebst ATEM 2 M/E Advanced Panel für die Bildmischung und acht HyperDeck Studio 4K Pro Broadcast-Decks für die Aufzeichnung. Zur Ausrüstung an Bord zählen überdies SmartView 4K Vorschaumonitore und vier SmartScope Duo 4K Monitorbrücken für die Bildanalyse.
„Was uns an dem ganzen Blackmagic System gefällt, ist das Grundprinzip, dass alles unabhängig vom jeweiligen Job perfekt ineinandergreift. Wenn ich einen Timecode in meinen ATEM Mischer eingebe, kann ich mir gewiss sein, dass jedes andere Gerät im Netzwerk ihn ebenfalls liest. Und wenn ich die URSA Broadcast über einen Glasfaserkonverter einbinde, verfüge ich noch dazu über Timecode und Tally. Das gesamte System ist gut integriert und lässt sich je nach den Erfordernissen unserer Projekte auseinandernehmen und umkonfigurieren.“
„Überdies ist es komplett auf 12G-SDI ausgelegt und 4K-bereit. So ist uns all diese Flexibilität und Leistung gegeben, die dem Preis/Leistungsverhältnis ähnlicher Produkte anderer Hersteller weit überlegen sind.“ Die Produktion setzte beim Time Warp sieben URSA Broadcast G2 ein. Mehrere Kameras waren an den Lichttraversen angebracht und ließen LiveFRAME Bühnenaufnahmen aus der Vogelperspektive filmen. Gesteuert wurden die Kameras mit einem ATEM Camera Control Panel aus dem Ü-Wagen.
„Dass wir Zoom und Schärfe vom ATEM CCU aus steuern können, ist cool“, sagt Pauli. „Wir können von einer Position an der Decke auf den DJ zoomen und jedes einzelne optische Parameter vorgeben. Wir benutzten auch drei Pocket Cinema Camera 6Ks, die auf Schienen neben den DJ-Mischpulten und der Bühne installiert waren. Diese Kameras wurden ebenfalls ferngesteuert. Weil das Hauptziel die Online-Übertragung des Events war, nahmen wir die Bilder im H.264-Format auf. Dennoch häuften sich im Laufe von 12 Stunden Filmen rund zwei Terabytes an aufgenommener Footage an.“
Nun, da das Festival wieder in gewohnten Bahnen läuft, plant das Team von Time Warp, mehr Inhalte für die sozialen Medien und zum Streamen bereitzustellen. „Bei Time Warp weiß man, das unser Ansatz und Workflow auf Blackmagic Technik beruhen und dieser derart effizient und clever ist, dass dort bereits über mehr Kameras und die Produktion von umfassenderen Beiträgen nachgedacht wird.“
Alle Infos zu den eingesetzten Komponenten erhaltet ihr unter: www.blackmagicdesign.com. Informationen zum ausführenden Unternehmen findet ihr unter: www.liveframe.tv und einige der Videos von den auftretenden Künstler:innen findet ihr unter: www.time-warp.de