Licht, Video und Sound auf der Trettmann „No More Sorrow“-Tour: Ein Blick hinter die Kulissen,
Trettmann, mit bürgerlichem Namen Stefan Richter, ist ein deutscher Musiker und Rapper aus Chemnitz. Er etablierte sich zunächst mit einem humorvollen Reggae-/Dancehall-Style – später entwickelte er sich zu einem prägenden Künstler des modernen Hip-Hop, Dancehall und Cloud Rap. Seit seinem Durchbruch 2016, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Produzententrio KitschKrieg, begeistert er mit innovativen Sounds und authentischen Texten, die seine persönliche Geschichte und das Lebensgefühl in Deutschland widerspiegeln. Heute zählt Trettmann zu den einflussreichsten Vertretern der deutschsprachigen Raplandschaft.
Und wenn Trettmann die Bühne betritt, erwartet das Publikum eine audiovisuelle Show, die bis ins kleinste Detail durchdacht ist. Hannes Geers, Licht- und Videooperator bei St. Robo, hat zusammen mit seinem Team ein Bühnenbild erschaffen, das nicht nur visuell beeindruckt, sondern sich auch mit der Musik weiterentwickelt hat. Im Zentrum steht dabei die Video Dolly Box – ein begehbares, von LED-Wänden umrahmtes Element, das als Dreh- und Angelpunkt der Inszenierung dient.
„Ursprünglich war die Show komplett in Schwarz-Weiß gehalten“, erzählt Hannes Geers, von St. Robo, Lichtoperator der Tour. „Mit den neuen Songs hat sich das Design aber weiterentwickelt, sodass jetzt auch Farbwelten eine größere Rolle spielen.“ Unterstützt wird diese Ästhetik durch eine massive Licht- und Nebelinszenierung: Mega Pointies, GLP X Bars und SGM Blinder erzeugen dynamische Strukturen, während Nebelmaschinen die Bühne in atmosphärischen Dunst tauchen. „Unser Ziel war es, mit Licht und Video eine einheitliche Show zu schaffen, bei der sich beides perfekt ergänzt.“
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Für die Lichtinszenierung setzt das Team auf eine Kombination aus verschiedenen Scheinwerfern, die gezielt für Dynamik und Struktur sorgen. Robe Mega Pointes werden hauptsächlich als Beamlights eingesetzt, um eine Matrix aus klar definierten Lichtstrahlen zu erzeugen – bewusst ohne Gobos oder aufwendige Projektionen, da es vor allem um den reinen Beam-Charakter geht. Ergänzt wird das Setup durch GLP JDC1, die mit ihren kraftvollen Strobe- und Wash-Effekten für intensive Lichtakzente sorgen. An der Bühnenvorderkante kommen GLP X4 Bars zum Einsatz, um eine Art Lichtvorhang zu generieren, der sowohl als visuelle Begrenzung als auch als Gegenlicht für den Künstler dient.
Ein weiteres Werkzeug sind die SGM P-5 und Robe Forte, die hinter der transparenten LED-Wand platziert sind und mit ihrer Helligkeit für einen atmosphärischen Glow-Effekt sorgen. Zusätzlich wurden acht Showlaser in die Lichtsteuerung integriert, um der Show in bestimmten Momenten eine noch stärkere visuelle Tiefe zu verleihen. Alles zusammen ergibt ein perfekt abgestimmtes Lichtdesign, das von feinen Details bis zu massiven, energiegeladenen Looks alles abdeckt.
Florian Hermes sorgt als Systemtechniker für das reibungslose Zusammenspiel der Licht- und Video-Infrastruktur. „Wir haben hier ein durchdachtes Netzwerk aufgebaut – von den Medienservern über die Robospots bis hin zur Steuerung der LED-Wände“, erklärt er. „Alles läuft über einen redundanten Glasfaserring, um maximale Ausfallsicherheit zu gewährleisten.“ Das Riedel-Intercom-System sorgt dafür, dass alle Gewerke jederzeit verbunden sind.
Für den satten und präzisen Sound der Show sind Jan Hoffmann und André Meyer verantwortlich. „Trettmanns Musik ist minimalistisch, aber extrem basslastig“, sagt André. „Da muss alles stimmen – der Druck nach vorne, aber auch die Ruhe auf der Bühne, damit Trettmann sich nicht gegen den Bass durchkämpfen muss.“ Das Team setzt daher auf ein kardioides PA-System mit d&b SL-Serie, das gezielt Schall nach vorne projiziert und die Bühne gleichzeitig von unerwünschten Reflexionen befreit.
„Die Herausforderung ist immer, die Stimme perfekt ins Instrumental einzubetten“, ergänzt Jan. „Wir haben eine aufgeräumte Signalverarbeitung mit hochwertigen Preamps, schneller Kompression und einer feinen Abstimmung der Frequenzen, damit Trettmanns Stimme präsent und natürlich klingt.“
Zusammen ergibt das eine technisch ausgeklügelte Show, bei der die Produktion nicht nur mit beeindruckendem Licht- und Videodesign glänzt, sondern auch einen rundum gelungen Sound abliefert. Wer sehen will, wie all diese Elemente live zusammenkommen, sollte sich das Video unbedingt anschauen.
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