Stress in der Veranstaltungsbranche

Mitmachen ist angesagt: Susanne Buchheim braucht Hilfe im Kampf gegen den Stress: – Klickt hier oder folgt dem Link am Ende des Artikels

Früher war ich etwas unbedarfter, was meine Branche und meine Gesundheit angeht. Da fand ich meinen Job in erster Linie spannend. Dann ist 2016 etwas passiert, was mich ziemlich zum Nachdenken gebracht hat. Zwei meiner Kollegen, beide genau 50 Jahre alt, sind nämlich innerhalb von zwei Monaten an einem Herzinfarkt gestorben.

Bäm! Dachte ich. Was war das denn?

Nun hatten beide Kandidaten gerade eine ziemlich stressige Zeit und ich fing mal langsam an, darüber nachzudenken, was Stress eigentlich ist und was er mit uns und unserer Gesundheit macht.

Dann hatte ich selbst eine ziemlich stressige Zeit, und wenig Zeit, darüber nachzudenken, was der Stress mit mir macht, und kurz darauf, 2017 landete ich mit der Diagnose Depression in einer Klinik. Glaubt mir, ich hatte dann plötzlich sehr viel Zeit, darüber nachzudenken. Und das habe ich dann auch getan.

Hier und da brach Panik aus

Deswegen konnte ich das, was dann geschah, mit einem kritischen Blick beobachten. Die Pandemie brach aus. Erst waren alle so mehr oder weniger happy und entspannt, weil man endlich mal eine Pause machen musste. Erst als klar wurde, dass das eine längere Nummer wird, brach hier und da Panik aus. Finanzielle Sorgen machten sich breit, Perspektivlosigkeit, fehlende Erfolgserlebnisse, keine Struktur mehr im Alltag. Ganz schlecht!

Und dann kamen die Nachrichten. Der eine Kollege hat sich das Leben genommen. Die andere Kollegin hat Angstzustände, und in der Mitte ich mit meinen Depressionen.

Aber dann, zu Beginn dieses Jahres ging es wieder los! Der heißersehnte Neustart. Eine Horde an überschuldeten Technikern am Rande eines Nervenzusammenbruchs werden auf eine ausgehungerte Branche gehetzt, die kaum zu sättigen ist. Ich glaube, man kann mit gutem Gewissen sagen, dass wer in diesem Sommer nicht bis zur nahenden Ohnmacht gearbeitet hat, entweder im Koma lag oder auf dem Mond lebt.

Akademische Forschung statt Faceboo-Poll

Und dann kommen wieder diese Nachrichten. Der erste Kollege stirbt an einem Herzinfarkt. Erinnerungen an 2016 werden wach. Dann noch einer. Beide in der 50ern. Krass, denke ich mir. Da recherchiere ich mal was zu.

Hab ich gemacht und ratet mal, was ich dabei herausgefunden habe? Nicht nur, dass es einen bewiesenen Zusammenhang zwischen Stress und Krankheit gibt, nein. Die beiden häufigsten Erkrankungen, die Stress auslöst, sind Herzkrankheiten und Depressionen. Oha! Das war die Erkenntnis, die ich brauchte, um den Entschluss zu fassen, dass ich mich mit diesem Thema tiefgreifend beschäftigen möchte. Und noch während meiner Recherchen ist ein dritter Kollege an einem Herzinfarkt verstorben.

Ich denke, dass viele Menschen immer noch glauben, dass wir in unserer Branche kein Problem mit Stress haben. Und um das wiederlegen zu können, habe ich an der SSHE in Montreux im Fachbereich Event Management ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen.

Und ich rede hier nicht von einem Facebook-Poll, sondern von echter akademischer Forschung, die man den Verantwortlichen hinterher auf den Schreibtisch knallen kann und sagen kann: Hier ist der Beweis, dass wir ein Problem haben! Lass uns jetzt über Lösungen reden!

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes habe ich zusammen mit der Stressforscherin Agnese Mariotti Ph.D. aus Genf, der Statistikerin Madina Kukenova Ph.D. aus Montreux und David McPartland Ed.D. aus Montreux, der sich auf Kommunikation und Forschung spezialisiert hat, einen validierten Fragebogen entwickelt, der diese Phänomene erforschen soll.

Jetzt wäre es natürlich top, wenn Du Dir zehn Minuten Zeit nehmen würdest und ihn ausfüllst:

https://any-colour.net/en/survey

Danke auch!