ROXX auf Wachstumskurs: Auf dem Sprung in die USA

Markus Wilmsmann (mothergrid): Michael, es ist vielleicht noch ein bisschen früh für einen Jahresrückblick, aber wie war 2024 für ROXX? Gut, schlecht?

Michael Herweg (ROXX): Grundsätzlich gut. Wir haben weiterhin deutlich zweistelliges Wachstum, was sehr anstrengend ist. Die ganzen Nebenwirkungen wie Personal oder Finanzen, die mit so einem Wachstum einhergehen, sind herausfordernd. Ich glaube nicht, dass das langfristig so bleibt, aber aktuell erleben wir noch ein sehr starkes Wachstum – sowohl in Deutschland als auch international. Von einer Sättigung kann keine Rede sein.

Markus Wilmsmann: Die Wirtschaft schwächelt allgemein ein bisschen, Stichwort Autokrise. Wie siehst du das? Spürst du das bei euren Kunden?

Michael Herweg: Ja, in der zweiten Jahreshälfte merkt man, dass die Leute zurückhaltender werden und mehr nachdenken. Gerade jetzt, mit den politischen Umbrüchen – Trump in den USA, eine neue Bundesregierung – herrscht eine Art Vakuum, das sich auch in der Branche zeigt. Trotzdem geht es der Branche insgesamt noch gut. Es gibt keine großen Veränderungen, aber die Leute schauen vorsichtiger in die Zukunft.

Markus Wilmsmann: Wer sind eigentlich eure Kunden? Eure Geräte wirken, als würden sie eher bei größeren Veranstaltungen eingesetzt werden.

Michael Herweg: Das hätte ich auch geglaubt, aber unser Kundenkreis reicht von ganz klein bis ganz groß – gerade bei den Blindern. Viele kleinere Veranstalter greifen dennoch zu unseren Produkten, obwohl es günstigere Alternativen gibt. Unsere Produkte haben sich extrem durchgesetzt, auch im Verleihmarkt. Ebenso aber auch bei den großen Lichtdesigner, zum Beispiel Roland Greil, den wir gerade als Keynote-Speaker hatten, nutzt viele unserer Produkte.

Markus Wilmsmann: ROXX begann mit drei Personen, richtig?

Michael Herweg: Genau, immer drei. Thorsten und ich hatten die Idee, eine eigene Marke zu gründen, und Daniel kam dann glücklicherweise als der „missing link“ dazu. Ende 2019 haben wir ROXX gegründet, mussten Covid überstehen und konnten im Sommer 2022 unseren ersten Container Ware in Deutschland anlanden. Jetzt sind wir knapp über drei Jahre am Markt.

Markus Wilmsmann: Würdest du sagen, dass ROXX euer Meisterstück ist?

Michael Herweg: Das ist so nicht geplant gewesen. Es ist passiert. Klar hatten wir eine Vorstellung, was wir machen wollten, aber dass es so schnell so prominent wird, hätte ich nicht erwartet. Wir haben uns auf Nischen konzentriert und versucht, Dinge besser zu machen. Unsere Produkte sind durchdacht, technisch hochwertig – und das zu einem vernünftigen Preis.

Markus Wilmsmann: Eure Produkte scheinen nicht direkt vergleichbar zu sein – eher „nicht MeToo“. War das von Anfang an der Plan?

Michael Herweg: Ja, wir haben uns bewusst auf Nischen konzentriert. Zum Beispiel der Neo FX: ein spezielles Produkt, das auf die Bedürfnisse der Lichtdesigner abgestimmt ist. Wir versuchen, neue Lösungen zu finden, statt nur Bestehendes zu kopieren. Das bringt uns in eine technisch höhere Liga, als wir ursprünglich geplant hatten.

Markus Wilmsmann: Thema Nachhaltigkeit: Wie reagiert ihr auf die wachsende Bedeutung?

Michael Herweg: Unsere Nachhaltigkeit zeigt sich in der Energieeffizienz und Langlebigkeit unserer Lampen. Für Käufer ist es wichtig, in etwas zu investieren, das fünf bis sechs Jahre hält und weiterhin marktgerecht bleibt. Das ist eine Stellschraube, an der wir drehen können.

Markus Wilmsmann: Zum Schluss noch: Wie fühlt es sich an, ROXX USA zu gründen?

Michael Herweg: Es ist ein großer Schritt. Wir haben jetzt eine Basis in den USA geschaffen, um den größten Markt der Welt in Angriff zu nehmen. Wenn du es in Amerika schaffst, schaffst du es überall. Natürlich gibt es Herausforderungen wie Strafzölle, aber das betrifft alle. Wir müssen innovativer sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Daniel Garcia von ROXX Light

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