Mit mainstreamtauglichen Mitsingnummern und professioneller Bühnenpräsenz haben sich Santiano ganz nach vorne in die erste Riege deutscher Musikschaffender gespielt. Jan Hartung hat für die norddeutschen Shanty-Rocker Santiano ein Licht- und Bühnendesign geschaffen, dem analog zur Musik von Santiano der Spagat zwischen volkstümlich und volles Rohr gelingt.
Eine Materialschlacht ist die „Im Auge des Sturms“-Tour von Santiano nicht geworden, die Vielfalt kommt nicht zuletzt durch das von Tobias Frey kontrollierte Cyberhoist-System und einige Gimmicks wie ein U-Boot-Periskop zustande, das bei einem Song aus dem Dach geflogen kommt.
Per Cyberhoist wird aus den Truss-Fingern über der Bühne eine Kathedrale, Treibholzchaos oder was immer sich die Zuschauer vorstellen mögen. Der an die Brücke eines Schiffes angelehnte Bühnenaufbau tut sein übriges, um ziemlich klischeefrei das Image von Santiano als raue Seebären in die Jetztzeit zu transportieren: Früher kamen Sie mit dem Segelschiff, heute ist es ein U-Boot oder ein Vehikel mit einer riesigen Schiffschraube.
Volkstümliches Strobegewitter
Nun soll ja nicht verschwiegen werden, dass auch Santiano mehrere Echos zu Hause stehen haben, in der Kategorie „Volkstümliche Musik“ – Davon war an diesem Abend nicht viel zu spüren. Ein Abend voll professioneller Unterhaltung inklusive politischem Statement – das letztere keine Selbstverständlichkeit bei Bands dieser Größenordnung. Hut ab.
Und das Lichtdesign geht mit, schafft intime Momente, beispielsweise für ein Duett von Sänger Björn Both mit Anna Brunner, die fabelhaft in die Welt von Santiano passt. Aber auch die verbauten SGM P5 und Q7 können bei dem Rock’n’Roll-Momenten der Show zeigen, dass sie trotz der neuen Generation von Strobos noch lange nicht zum alten Eisen gehören und immer noch solide als Flächenleuchte oder Blitzlichtgewitter ihre Aufgaben erfüllen. Im Zusammenspiel mit den MAC Viper, Robe Colorwash 2500 Clay Paky B-Eye und Elation SixBars, aus denen das restliche Lichtsystem in der Hauptsache besteht, ergibt sich ein vielfältiges Design, das für alle Eventualitäten gewappnet ist.
Bildstrecke: Santiano live 2018
Crew:
Michel Driesse: Regie
Jan Hartung: Production- / Lichtdesign, Lighting Director
Mars Fiedler (Mayhem): art director Content
Dominik Döhler: Content-/Video director
Denis Hessberger: Lighting Operator
Moritz Herdt: Video Operator
Crewchief Licht: André Nordhoff
System/Dimmer: Uwe Kissmann
System Licht: Gerrit Kulling
System Licht: Florian Schmitz
System Licht/Follows: Carlotta Lumme
Head-Rigger: Tim Krannich
Tour-Rigger: Tobias Malang
C1 Rigger/Operator: Tobias Frey
Crewchief Video: Steffen Haas
System Video: Sascha Keller
System Video: Stefan Barann
Equipment (Auszug):
01 x grandMA2 Fullsize
02 x grandMA2 light
02 x MA Lighting NPU
01 x ELC DMXLAN Node 8
06 x HP Pro Curve Switches
01 x Neutrik Quadcore System
01 x Dimmer MA 48Ch
01 x Dimmer MA 24Ch
03 x Strom VT 125A->48 Ch
diverse Swisson DMX Splitter
18 x Clay Paky B-Eye
38 x Martin MAC Viper Profile Ext.
36 x ROBE ColorWash 2500E AT
36 x SGM P5
24 x SGM Q7
10 x Elation SixBar 500
51 x Elation SixBar 1000
30 x 2-Lite Blinder DWE
12 x 8-Lite Audience Blinder
04 x MDG Atmosphere ATM / APS – DMX inkl. AF1
01 x Cyberhoist-System
Technische Dienstleister:
Generaldienstleister / Beschallung: Soundhouse
Subunternehmer:
Licht, Rigging, Cyberhoist: satis&fy
Video: Videotechnik Bär
Monitoring: GrandPA