Mit einer impulsiven Mail sorgte der Geschäftsführer von German Light Products auf der Prolight + Sound 2022 für Aufsehen – was ist übrig von der Aufregung, um was ging es eigentlich und wie steht GLP da nach zwei Jahren Pandemie?
Vorerst ist noch einmal alles gut gegangen: Wie die meisten Unternehmen ist auch GLP nach zwei Jahren Zwangspause noch da, die staatlichen Hilfen haben funktioniert.
GLP hat versucht, neue Wege zu beschreiten, etwa mit dem GLP Creative Light oder dem Streamer Kit für Livestreams. Ersteres ein kreatives, vielfältiges Tool, aber leider zu preisintensiv für den semiprofessionellen Bereich, während die Profis aus welchen Gründen auch immer bisher nicht so richtig anbeißen wollten. Mit dem Streamer Kit versuchte sich GLP auf Neuland, inklusive Vertrieb über Amazon. Doch auch dieser Vorstoß fruchtete nicht wie gewünscht.
Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder etwas entspannt und aktuell sind es Lieferschwierigkeiten, mit denen sich GLP herumschlagen muss, wie die meisten anderen Branchenvertreter auch. Die Auftragsbücher sind voll, es hapert an Bauteilen, der Logistik und Personal.
GLP – Von der Copycat zur Watchdog
Die eingangs erwähnte Mail, soviel sei verraten, wurde ausgelöst durch allzu freche Kopien von GLP-Produkten, konkret dem GLP JDC-1. Da mag er eine oder die andere etwas verwundert die Augenbraue lupfen, den schließlich war es die Firma GLP, die einst mit dem YPOC genannten Movinglight einige Erfolge verbuchen konnte. Dank des GLP-eigenen Humors kann man dieses Gerät leicht als Kopie eines erfolgreichen Produkts erkennen, wenn man rückwarts und nicht einmal zwischen den Zeilen liest.
Das ist nun schon einige Jährchen her und der große Erfolg des Unternehmens fußt nicht zuletzt auf der Abkehr von solchen Strategien und der Fokusierung auf absolut eigenständige Produkte, entstanden in enger Zusammenarbeite mit den Anwendern, qualitativ hochwertig und über jeden Plagiatsvorwurf erhaben. Es entbehrt natürlich trotzdem nicht einer gewissen Ironie, dass sich nun plötzlich GLP in der Rolle des Urhebers wiederfindet, nichtsdestotrotz ist das Anliegen Udo Künzlers absolut gerechtfertigt. Ob er allerdings sein Email noch einmal genaus so abschicken würde, verrät er uns im Interview.
Auch der US-Markt ist Thema im Interview: Der langjährige dortige GLP-Repräsentant Mark Ravenhill hat kürzlich seinen Rückzug aus dem operativen Geschäft angekündigt, will aber weiter ein Auge auf die Strategie des Unternehmens haben.
Links: