Ticketmaster: Konzerte nur für Geimpfte und negativ Getestete

Der Eintrittskartenhändler Ticketmaster plant lauf einem Bericht des Billboard-Magazins offenbar, den Coronavirus-Impfstatus von Konzertbesuchern vor den Konzerten zu überprüfen oder alternativ die Vorlage eines negativen Virustests.

Der Plan des US-Ticketing-Riesen sieht vor, dass Kunden entweder einen Impfnachweis oder einen negativen Virustest per Handy nachweisen sollen, wie Billboard berichtet. (Eine zweite Quelle zur Verifikation dieser Meldung war am Mittwochabend allerdings noch nicht zu finden.) An der entsprechenden Infrastruktur soll derzeit noch gearbeitet werden.

Ticketmaster wird Berichten zufolge keine medizinischen Aufzeichnungen speichern oder darauf zugreifen. Wer positiv getestet oder nicht untersucht wird, soll keinen Zugang zum Veranstaltungsort erhalten. Die App ist Teil eines dreiteiligen Plans, neben Gesundheitsinformationsdiensleistungen von Drittanbietern wie CLEAR Health Pass sowie Test-/Impfdistributoren wie Labcorp oder CVS Minute Clinic. Diese sollen Impfstatus oder ein negatives Testergebnis verifizieren und an die App von Ticketmaster weiterleiten. Die digitale Ticketing-App des Ticketriesen soll in diesem Zusammenhang auch den Bedarf an Papiertickets eliminieren und den Schwarzmarkt für Tickets eindämmen.

Die Ankündigung erfolgt nur zwei Tage, nachdem Pfizer bekannt gab, dass die Ergebnisse einer Phase-3-Studie zeigen, dass sein Impfstoffkandidat mehr als 90 Prozent wirksam oder weitaus erfolgreicher ist als die saisonale Grippeimpfung – die laut den Statistiken der Centers for Disease and Control eine Wirksamkeitsrate von 29 Prozent während der Grippesaison 2018-19 hatte.

Mark Yovich: Nachfrage nach Früherkennung wird stark steigen

Ticketmaster-Präsident Mark Yovich sagte gegenüber Billboard, er rechne damit, dass die Nachfrage nach digitalen Früherkennungsdiensten sprunghaft ansteigen werde, sobald eine Impfung genehmigt sei und mit der Impfung begonnen werde.

„Wir sehen bereits, dass sich viele Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen darauf vorbereiten, die Überprüfung zu übernehmen – sei es die Beschaffung eines Impfstoffs, die Durchführung eines Tests oder andere Methoden der Überprüfung und Zulassung – die dann über ein digitales Ticket verknüpft werden könnten, so dass jeder, der die Veranstaltung betritt, überprüft wird“, sagte Yovich laut Billboard.

Pfizer und die deutsche Biotech-Firma BioNTech gaben am Montag bekannt, dass sie damit rechnen, bis zu 50 Millionen Dosen ihres Impfstoffkandidaten – BNT162b2 – bis Ende 2020 und bis zu 1,3 Milliarden Dosen im nächsten Jahr für den weltweiten Vertrieb herzustellen.

Inwieweit diese Entscheidung sich auch mit in Deutschland geltendem Recht vereinbaren läßt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt.

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