Der „Sinus – Systems Integration Award“ geht in diesem Jahr gleich doppelt nach Südhessen.
Der renommierte Preis für besondere Leistungen im Bereich AV-Medientechnik und Systemintegration zeichnet in der Kategorie „Control Room“ die neue IP-basierte Medientechnik im GEO Mission Control Center von EUMETSAT in Darmstadt aus. Siegerprojekt in der Kategorie „Corporate“ ist die Inspiration Wall im Merck Innovation Center, ebenfalls in Darmstadt.
Der Ehrenpreis wird alljährlich im Rahmen der Prolight + Sound in Frankfurt verliehen, der internationalen Messe der Technologien und Services für Entertainment, Media und Creative Industries. Jury und Kuratorium des Preises setzen sich zusammen aus Vertretern des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT), des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) sowie Branchenkennern, Vertretern der Fachpresse und der Messe Frankfurt. Auf der Preisverleihung am 4. April nehmen Vertreter der Auftraggeber sowie der an der Umsetzung beteiligten Unternehmen die Auszeichnung entgegen.
Preisträger Kategorie Control Room
Projekt: Medientechnik im GEO Mission Control Centre
Auftraggeber: EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites), Darmstadt
Ausführung: SWiCA Conference Technology, Hirschberg a.d. Bergstraße
Welco AG, Arlesheim (Schweiz)
Im GEO Mission Control Centre (GEO MCC) von EUMETSAT sorgt erneuerte Medientechnik mit einer IP-basierten Signaldistribution seit 2018 für optimierte Betriebsabläufe. EUMETSAT, eine internationale Organisation mit Sitz in Darmstadt, betreibt Wettersatelliten, die Bilder für Wetterbeobachtung und Wettervorhersage liefern und dabei helfen, Erkenntnisse zur Klimaveränderung sowie zur globalen Erwärmung zu sammeln. Das GEO MCC ist nach Angabe des Unternehmens Europas modernster Kontrollraum für die Steuerung von Satelliten.
Dreh- und Angelpunkt bei der erneuerten Medientechnik ist neben drei großen Videowalls die IP-basierte Signaldistribution. Hier erfolgt die komplette Verteilung der Video- und Audiosignale sowie die KVM-Steuerung über ein zentrales Netzwerk. Als Controller ist ein AMX-NX-System im Einsatz, die Bedienung erfolgt via AMX Touchpanels.
Eine ungewöhnlich hohe Bedeutung kommt der Audio-Übertragung zu. Signale wie Sprache und Warnmeldungen können im GEO MCC nicht nur über die Lautsprecher der Arbeitsmonitore wiedergegeben werden, sondern auch über hochwertige 2-Wege-Boxen, die rechts und links der Displaywalls hinter akustisch transparenten Verkleidungen installiert sind. Das Routing erfolgt über eine DSP-Matrix; 96 Kanäle sind aktuell im Einsatz.
Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung des Projekts bestand darin, dass keine externe Software auf den Rechnern von EUMETSAT laufen darf. So mussten alle zum Einsatz kommenden Applikationen speziell für die Steuerung von Satelliten geschrieben werden. Darüber hinaus würdigte die Jury, dass das GEO MCC im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Preisträger Kategorie Corporate
Projekt: Inspiration Wall im Merck Innovation Center
Auftraggeber: Merck KGaA, Darmstadt
Ausführung: eyevis GmbH, Reutlingen
ART+COM Studios, Berlin
medienprojekt P2, Stuttgart
MKT-AG, Olching
schnellebuntebilder, Berlin
Die Inspiration Wall ist eine raumgreifende kinetische Installation, die dem Foyer des Merck Innovation Centers eine unverwechselbare Identität gibt. Die Choreographie der Installation entwickelt sich aus der dynamischen Interaktion der physischen Bewegung der Monitore und der virtuellen Bewegung der Bilder.
Die Installation erstreckt sich über eine fast 18 Meter lange, leicht konvexe Wand. Sie besteht aus 24 Reihen mit je 3 Monitoren, die sich einzeln vertikal bewegen lassen. Die Bilder der Installation werden innerhalb eines vordefinierten Spektrums in Echtzeit erzeugt: Die einzelnen Szenen, entwickeln sich aus zehn verschiedenen visuellen Welten und gestalten sich durch generative Elemente immer wieder anders.
Die Installation reagiert zudem auf die Bewegung der Besucher und ändert so ihr Aussehen und Verhalten im Tagesverlauf. Mit zunehmender Aktivität im Foyer erhöht sich auch die Dynamik der Choreographie. Die besonders lichtstarken Monitore leuchten am Abend mit einsetzender Dunkelheit stärker, während die Choreographie ruhiger wird. In den Fluss der Bilder mischen sich zudem typografische Inhalte: kurze Ankündigungen des Innovation Centers bis zu einer maximalen Länge von 140 Zeichen und aktuellste Hashtags ausgewählter Twitter-Kanäle von Merck.
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