Brother, Brother & Sons (BB&S) erhält den Auftrag, die Belichtung im Kopenhagener Oestre Gasvaerk zu erneuern – und entwirft gleich zwei neue, speziell auf das Gebäude zugeschnittene Scheinwerfer.
Das ursprünglich als Gasometer konzipierte Oestre Gasvaerk in Kopenhagen wird seit den 1980er Jahren als Theater genutzt. Die Struktur des Daches war jedoch nie dazu bestimmt, Gewicht zu tragen. Ein Problem, wenn man im Zuge der neuen Nutzung Lasten ins Dach einbringen möchte. Der langgehegte Wunsch nach einer Dachverstärkung ging nun für die Betreiber endlich in Erfüllung. Im Zuge einer Gebäudesanierung ist eine unterstützende Stahlkonstruktion eingebaut worden. Bis zu 40 Tonnen Last können nun ins Dach eingebracht werden.
Der dänische Hersteller Brother, Brother & Sons (BB&S) erhielt den Auftrag, das Lichtdesign und die Lichtinstallation im gesamten Theatergebäude durchzuführen. Doch zuerst galt es Scheinwerfer zu identifizieren, die klein und dezent genug sind, um den Fokus nicht von der interessanten Deckenkonstruktion abzulenken. Gleichzeitig mussten die Lampen leistungsfähig genug sein, um den Boden aus einer Höhe von 22 Metern zu erreichen.
„Ich kam zu dem Schluss, dass es der beste Weg sei, eine neue Leuchte zu entwerfen, die diese Aufgabe besser als jeder andere derzeit am Markt verfügbare Scheinwerfer würde lösen können. Immerhin sind wir ein Hersteller von Scheinwerfern!“, lacht Peter Plesner von BB&S. Das Unternehmen entwickelte gleich zwei maßgeschneiderte Lösungen: das Compact Beamlight 1 (CBL 1) und das Pipeline Reflect System.
BB&S Compact Beamlight 1 (CBL 1)
Mit den verschiedenen Modellen des Compact Beamlight 1(CBL 1) steht nun eine neue Scheinwerfergeneration für die Studio-, Bühnen- und Architekturbeleuchtung zur Verfügung. Dank ihrer kompakten Abmessungen von 145×165 Millimetern (ø x L) und dem geringen Gewicht von nur 1,5 Kilogramm eignen sie sich für Installationen auf engem Raum oder in Konstruktionen, die nur begrenzte Lasten tragen können. Bei nur 40 Watt Leistungsaufnahme, produzieren diese vielseitigen Kraftpakete bis zu 4000 Lumen Lichtleistung bei einer hervorragenden Farbwiedergabe (CRI-Wert von 97).
Die eigens entwickelte 126-Millimeter-Linse des CBL 1 konvertiert obendrein bis zu 90% des emittierten Lichts in einen klar definierten Lichtstrahl ohne Streulicht, der mit weiteren Lichtkegeln zu einer homogenen Fläche verschmilzt.
BB&S Pipeline Reflect System
Das neue Pipeline Reflect System hingegen basiert auf dem etablierten Remote-Phosphor-Pipeline-System von BB&S, ergänzt um Reflektoren, wodurch der Lichtoutput im Vergleich zum Pipeline-System ohne Reflektoren verdoppelt werden konnte. Weiterhin bietet das Pipeline Reflect System einen TLCI von 97, hohe Farbgenauigkeit und einen Abstrahlwinkel von 90 Grad bei praktisch keinem Streulicht. Die Pipes sind in verschiedenen Längen von 30 cm bis 250 cm – jeweils mit einzelner oder doppelter Leuchtröhre – erhältlich und stehen wahlweise in 3200K, 4300 K und 5600K zur Verfügung.
Maßgeschneidertes Design
Nachdem die idealen Beleuchtungslösungen entwickelt wurden, konnten schließlich insgesamt 496 BB&S CBL 1 und 600 Meter BB&S Pipeline Reflect System installiert werden.
Die CBL1 sind in mehreren, sich vergrößernden Ringen im Dach des Gebäudes installiert worden. Während der oberste Ring 16 CBL 1 beherbergt, fasst der nächste schon 32, dann 64 und 96, und der unterste Ring bietet schließlich Platz für 128 CBL 1. So eingerichtet, beleuchten insgesamt 336 Lampen das Theater aus verschiedenen Höhen, wobei die maximale Höhe 22 Meter beträgt.
Auch die seitlichen Stützpfeiler des Gebäudes werden von jeweils vier CBL 1 beleuchtet, die allesamt eine Farbtemperatur von 2700K und enge Abstrahlwinkel haben, während für die Deckenbeleuchtung Geräte mit breiterem Abstrahlwinkel spezifiziert worden sind.
Mit dem Pipeline Reflect System werden die Wände rundum beleuchtet. In jedem Wandsegment sind drei 2,5 Meter lange Pipeline Reflect Systeme verbaut worden.
Brian Njie, Oberbeleuchter des Oestre Gasvaerk, kommentiert die neue Deckenbeleuchtung: „Wir hatten noch nie so viel und so gutes Licht hier im Theater. Außerdem blendet es bei der Arbeit nicht. Es ist fantastisch.“
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