Podcasts haben im deutschsprachigen Raum eine stetig wachsende Fangemeinde und eine entsprechend hohe Relevanz in der hiesigen Medienlandschaft.
Längst haben auch Firmen das Medium für sich entdeckt, um Einblicke in ihre Unternehmenswelt und -themen zu geben. Allerdings kann oder möchte nicht jedes Unternehmen Podcasts komplett in Eigenregie produzieren – hier kommen professionelle Partner wie die TVN Corporate Media GmbH & Co. KG ins Spiel.
Als Teil der TVN Gruppe ist TVN Corporate Media seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich der audiovisuellen Produktion tätig und begleitet Unternehmen auf Wunsch als Full-Service-Partner durch den gesamten Podcast-Produktionsprozess. Rolf Rosenstock, Creative Director Corporate Audio: „Unser Angebot reicht von der Formatabstimmung über die Themen- und Host-Auswahl inklusive Booking und Vertragsmanagement bis hin zur kompletten Produktion samt Sounddesign, Coverbild-Gestaltung und Veröffentlichung auf den Zielplattformen. Passend zum jeweiligen Konzept kreieren wir unverwechselbare Audio-Identitäten: Intros, Outros, akustische Trenner und Jingles.”
TVN Corporate Media verantwortet preisgekrönte Podcast-Produktionen, darunter eine True Crime Podcast-Serie für die Tageszeitung „Neue Presse“ aus Hannover, in der reale, teils ungeklärte Kriminalfälle rund um die niedersächsische Landeshauptstadt im Fokus stehen. Die Serie mit bisher fünf Staffeln verzeichnet über 900.000 Downloads/Streams und Top-Platzierungen in den Genre-Charts bei Apple und Spotify.
Die Mischung, das Mastering und der Maschseemörder
Ende April 2024 wurde in Hannover in einem Studio der TVN Gruppe die sechste Staffel von „True Crime Hannover“ aufgezeichnet. Das im Dezember 2023 mit dem Niedersächsischen Medienpreis ausgezeichnete Format ist der erfolgreichste Podcast der Madsack Mediengruppe, zu der die „Neue Presse“ und die TVN Group Holding GmbH & Co. KG mit ihren Tochtergesellschaften gehören. „True Crime Hannover“ ist seit drei Jahren ununterbrochen in den Genre-Charts von Apple vertreten.
Alle Staffeln wurden von TVN Corporate Media unter Leitung von Rolf Rosenstock konzipiert, geschrieben, aufgenommen, gemischt, gemastert und veröffentlicht. In den bereits vorliegenden fünf Staffeln mit jeweils sechs Folgen sprechen seit Herbst 2021 Mitarbeitende der „Neuen Presse“ über echte Kriminalfälle („Zerstückelt und versenkt: Der Maschseemörder“) aus der Region Hannover. Regelmäßig zu Gast im Studio sind dabei Anwält*innen, Rechtsmediziner*innen, Polizist*innen und Psychiater*innen, die mit ihrer Expertise auch abseitige menschliche Dramen einordnen und qualifizierte Informationen aus ihren jeweiligen Fachbereichen beisteuern.
Gast im Studio: Monika Freckmann war beim LKA Niedersachsen über mehr als drei Jahrzehnte hinweg als Expertin für Bodenproben tätig. „Dreck ist mein Leben“, sagt die pensionierte Bodenforensikerin augenzwinkernd. Freckmann hat als ausgebildete Chemielaborantin in ihrem Berufsleben dank akribischer Bodenlektüre viele Täter*innen überführt und wäre in früheren Zeiten wohl als „Spurenleserin“ bezeichnet worden
Gast im Studio: Monika Freckmann war beim LKA Niedersachsen über mehr als drei Jahrzehnte hinweg als Expertin für Bodenproben tätig. „Dreck ist mein Leben“, sagt die pensionierte Bodenforensikerin augenzwinkernd. Freckmann hat als ausgebildete Chemielaborantin in ihrem Berufsleben dank akribischer Bodenlektüre viele Täter*innen überführt und wäre in früheren Zeiten wohl als „Spurenleserin“ bezeichnet worden.
Unterstützt wird Rolf Rosenstock bei der Podcast-Produktion unter anderem durch Postproduction-Spezialist Alexander Kollmeyer, der seit 1996 für TVN arbeitet. Kollmeyer hat seinen Arbeitsplatz in einem multifunktional nutzbaren Tonstudio des Unternehmens, das im Anzeiger-Hochhaus der niedersächsischen Landeshauptstadt untergebracht ist. Der Regieraum ist für Dolby-Atmos-Produktionen geeignet und verfügt ein 5.1.4-Lautsprecher-Setup inklusive einer elevierten Wiedergabeebene. Installiert sind neun biamplified angetriebene Neumann KH 120 Zweiwege-Monitore mit integrierten Class-AB-Endstufenmodulen, die eine verlässliche Klangbeurteilung ermöglichen. Podcasts werden im Studio allerdings nicht in Mehrkanalverfahren wie Dolby Atmos oder Auro-3D, sondern in Stereo gemischt.
Die Stimmen der Beteiligten werden bei den Podcasts von dynamischen Sennheiser-Reportagemikrofonen des Typs MD 46 eingefangen und mit externen Preamps vorverstärkt, bevor sie über hochwertige Wandler mit einer Wortbreite von 24 Bit bei einer Abtastrate von 48 kHz in eine professionelle DAW geführt und dort aufgezeichnet werden. Mischung und Mastering erfolgen „in the box“ unter Einsatz diverser Plug-ins ohne zusätzliche Peripheriegeräte. Das Ergebnis ist ein qualitativ hochwertiges WAV-File, das anschließend in ein für die jeweilige Podcast-Distributionsplattform geeignetes Format konvertiert wird.
Entspannte Studioatmosphäre: Wie im Wohnzimmer…
Mit mobilen Trennwänden, Polstermöbeln und Teppichboden wurde für die Podcasts im Aufnahmeraum des Studios eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre geschaffen: „Die Gäste sollen sich wohlfühlen, denn schließlich handelt es sich ja nicht um Tonstudioprofis, sondern um Menschen, die eher selten mit Recordings zu tun haben und daher im Einzelfall auch schon einmal ein wenig nervös sein können“, erklärt Creative Producer Rolf Rosenstock. „Umso wichtiger war es uns, eine Atmosphäre zu schaffen, in der man sich entspannt unterhalten kann – das kommt letztlich auch der Performance zugute. Schon kurz nach Beginn des Gesprächs vergessen die Gäste meist, dass sie sich in einer Aufnahmesituation befinden.“ Aus tontechnischer Perspektive begünstigen Trennwände, Polstermöbel und Teppichboden eine eher trockene Raumakustik, die einer guten Sprachverständlichkeit zuträglich ist.
Dass bei allen Gästen Mikrofone desselben Typs zum Einsatz kommen, ist eine bewusste Entscheidung, wie Audiospezialist Alexander Kollmeyer erläutert: „Jeder Mikrofontyp hat seine eigene Charakteristik, und ich möchte erreichen, dass alle Personen akustisch gleichberechtigt sind und niemand nur durch den Klang seines Mikros hervorgehoben wird. Bei Gesprächsrunden bin ich kein Freund des Nahbesprechungseffekts und lege großen Wert darauf, dass die Aufnahme natürlich klingt, was nach meinem Dafürhalten auch das eine oder andere leichte Nebengeräusch beinhalten darf – wenn in der Postproduktion alles gnadenlos glattgebügelt wird, wirkt der Gesamtklang steril. Ich strebe für Podcasts keinen typischen Radio-Sound an, was zu einem gewissen Grad Geschmackssache ist: Ich persönlich mag es einfach nicht, wenn bei Sprache die Bassanteile der Stimmen übermäßig stark reproduziert werden.”
Kollmeyer fährt fort: „Bei Podcasts haben wir keine ausgebildeten Sprecherinnen und Sprecher mit professioneller Mikrofondisziplin im Studio. Vielmehr bewegen sich unsere Gäste im Gespräch oft ganz natürlich in ihren Sesseln, so dass der Abstand zwischen Mund und Mikrofon ständig variiert – mit einer Nahmikrofonierung, wie sie im Hörfunk üblich ist, würde das zu Problemen führen.”
Rolf Rosenstock ergänzt: „Für mich als Host ist es wichtig, dass ich mich voll und ganz auf das Gespräch und meine Gäste konzentrieren kann. Ich möchte nicht darüber nachdenken müssen, ob der Ton in Ordnung ist. Bei TVN haben wir den Anspruch, die bestmögliche Klangqualität zu liefern, und das erwarten unsere Kundinnen und Kunden auch. Ich bin froh, bei der Produktion unserer Podcasts mit Alexander Kollmeyer einen ausgewiesenen Experten an meiner Seite zu haben.“
Sennheiser MD 46 Mikrofone
Alexander Kollmeyer ist in der komfortablen Situation, auf einen umfangreichen Mikrofon-Pool zurückgreifen zu können, der nach Absprache innerhalb der TVN Gruppe flexibel genutzt werden kann. Sennheiser-Mikrofone sind in der so genannten AÜ (Außenübertragung der TVN Live Production GmbH) in großer Zahl vorhanden, darunter viele MKH-Kondensatormodelle und dynamische „Klassiker“ wie MD 441-U oder MD 421-II. Auch diverse Neumann-Mikrofone stehen für Einsätze aller Art bereit. „Wenn ich im Studio mit professionellen Sprecherinnen und Sprechern arbeite, verwende ich gerne Großmembranmikrofone wie das Neumann U 87 Ai oder ein Modell aus der Neumann TLM-Serie“, sagt Alexander Kollmeyer. „Für die Podcast-Produktion habe ich mich aber bewusst für das Sennheiser MD 46 entschieden, weil es für diese Aufgabe perfekt geeignet ist.”
Das Sennheiser MD 46 ist ein hochwertiges dynamisches Mikrofon mit nierenförmiger Richtcharakteristik, das vor allem für den rauen Reportage-Einsatz entwickelt wurde und sich bei Rundfunk wie Fernsehen großer Beliebtheit erfreut, zumal es auch in geräuschvoller Umgebung durch seine hohe Sprachverständlichkeit überzeugt. Das mit einem relativ langen Schaft ausgestattete MD 46 ist einfach zu handhaben, da die spezielle Konstruktion Probleme mit Wind- und Körperschall wirkungsvoll unterbindet. Ein robuster Edelstahlkorb mit eingelegter Doppelgaze schützt die schwingend gelagerte Kapsel. Der Frequenzgang des MD 46 erstreckt sich von 40 Hertz bis 18 Kilohertz.
Alexander Kollmeyer nutzt seit mehr als 30 Jahren Sennheiser-Produkte und ist von deren sprichwörtlicher Qualität und Zuverlässigkeit überzeugt. Er sagt: „Ich besitze einen musikalischen Hintergrund und spiele bis heute Schlagzeug in einer Band. Mit Mikrofonen von Sennheiser konnte ich in den letzten drei Jahrzehnten umfangreiche Erfahrungen sammeln, die in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen immer positiv waren. Meine Band wurde schon früh von Michael Polten unterstützt, der damals bei Sennheiser das Team Musikindustrie leitete. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Moment, als ich zum ersten Mal einen geschlossenen Sennheiser HD 25 Kopfhörer aufgesetzt habe, der auf Anhieb zu meinem Lieblingsmodell wurde – dieser Hörer ging mir nicht mehr vom Kopf, er war brettlaut und für mich als Schlagzeuger genau das Richtige … (lacht) Bei Sennheiser weiß ich, dass ich mich auf die Technik verlassen kann und immer gute Klangergebnisse erhalte!”
Bei Podcast-Produktionen werden Gäste im Studio von TVN mit Produkten von Sennheiser nicht nur mikrofoniert, sondern sie können auf Wunsch auch geschlossene Sennheiser HD 280 PRO Kopfhörer aufsetzen, welche dank weicher Ohrpolster sehr bequem zu tragen und mit ihren einseitig zugeführten Kabeln einfach zu handhaben sind. Die dynamischen Over-Ear-Stereokopfhörer zeichnen sich durch eine detailgetreue lineare Klangwiedergabe sowie eine gute Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche aus – so Sennheiser.
True Crime Podcasts – ein harmloses Hörvergnügen?
In der thematisch breit gefächerten deutschsprachigen Podcast-Landschaft sticht das Genre True Crime besonders hervor: Mit spannenden bis sensationellen, manchmal auch sensationsheischenden Geschichten über wahre Verbrechen und mysteriöse Kriminalfälle ziehen True Crime Podcasts ein breites Publikum in ihren Bann. „Das Böse ist immer und überall“ lautet die ungeschriebene Headline, obwohl man in wenigen Ländern der Welt statistisch gesehen so sicher lebt wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Häufig werden in diesen Podcasts die Opfer und ihre Familien in den Mittelpunkt gerückt, ohne dass auf ihre Privatsphäre und ihr Leid gebührend Rücksicht genommen wird. Außerdem kann durch die Auswahl der Fälle und die Art der Darstellung ein tendenziöses Bild von Kriminalität entstehen. Eine solche selektive Darstellung kann Stereotypen und Missverständnisse über Kriminalität fördern und ein Narrativ schaffen, das suggeriert, dass Opfer selbst für ihre Situation verantwortlich sind („Victim Blaming“).
Bei TVN Corporate Media ist man sich dieser Problematik mehr als bewusst. Rolf Rosenstock erläutert: „Selbstverständlich haben wir uns bei TVN die Frage gestellt, wie man es anders und besser machen kann. Deshalb laden wir Expertinnen und Experten ein, die das jeweilige Thema einordnen können. Wir weisen auch darauf hin, wo Opfer Hilfe finden können, und nicht selten haben wir Angehörige zu Gast, die offen und ungeschminkt über ihre Gefühle sprechen. Es ist klar, dass man sich angesichts der Thematik auch mit der Psyche der Täterinnen und Täter befassen muss, aber diese Perspektive steht bei uns nicht im Vordergrund. Wir befragen lieber ausführlich eine Ermittlerin oder einen Ermittler, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen oder vielleicht sogar zur erfolgreichen Aufklärung eines Falls beigetragen haben.”