Pro-Ribbon Line-Array-Systeme LR7 und LR14 überzeugen das Theaterhaus durch hohe Sprachverständlichkeit und natürliche Direktheit.
Das Schauspiel Hannover bedient ein breites Spektrum an Aufführungen und verstärkt diese bisher nach Bedarf. Während bei einfachen Theateraufführungen nur Geräusche zugespielt werden, verlangen Lesungen, Konzerte und ganz konkret eine aktuelle Multimedia-Performance mit hohem Techno-Anteil nach mehr Beschallungsleistung. „Wir bemerken ganz allgemein einen steigenden Bedarf an Mikroports in Theaterproduktionen“, berichtet Tonmeister Markus Folberth. „Die Ansprüche der verschiedenen Produktionen sowie der Gastveranstaltungen im Haus sind mittlerweile schon als sehr ‚ausgewachsen‘ zu bezeichnen.“
Hinsichtlich der Modernisierung der Beschallungsanlage wünschte sich die tontechnische Abteilung in erster Linie eine homogene Abdeckung des gesamten Zuschauerraumes sowie eine gute Sprachverständlichkeit, denn gerade hierbei hatte die vorherige Point-Source-Lösung Schwächen gezeigt. „Darüber hinaus kam das alte System bei musikalischen Produktionen hörbar an seine Grenzen und klang dann schnell anstrengend“, weiß Lutz Findeisen, Leiter der Abteilung Ton/Video am Schauspiel Hannover, zu berichten. „Die Mitarbeiter der Tonabteilung wollten ihr klanglich-musikalisches Werkzeug finden. Wir suchten nach einer echten Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten über die Beschallung.“
Portalbeschallung aus Alcons LR14 und LR7 Pro-Ribbon Line-Array-Systemen
Wie üblich im Theater galt es ferner, die neue Portalbeschallung möglichst unauffällig so in den Bau zu integrieren, dass Bühnenbildner in ihrer Gestaltungsfreiheit möglichst wenig eingeschränkt werden. Auch sollten die Rüstzeiten für die Mitarbeiter möglichst kurz gehalten werden.
Nach einem Vergleichshören verschiedener Line-Array-Systeme diverser Hersteller, zeichnete sich eine Mehrheit für Alcons Audio ab. Letztlich entschied man sich für eine Hauptbeschallung bestehend aus 24 Alcons LR14 Pro-Ribbon Line-Array-Systemen (10 x 90° und 2 x 120° pro Seite), ergänzt um eine Centerbeschallung aus 6 x Alcons LR7 Pro-Ribbon Line-Array-Systemen und je 2x Alcons BF151 mkII und BF362 mkII Subwoofern als Basserweiterungen.
Für die Hinterbühne kommen pro Seite jeweils 2x Alcons RR12 Pro-Ribbon Point-Source Arrays und ein BF362 mkII Subwoofer zum Einsatz. Alle Systeme werden betrieben durch insgesamt sechs Alcons Sentinel10 4-Kanal-Systemverstärker.
Für mobile Einsätze stehen darüber hinaus 4x Alcons VR12, 4x Alcons VR5, 2x Alcons BF362 mkII sowie zwei Sentinel3 Systemverstärker zur Verfügung.
Das gesamte Tontechnik-Team war an der Entscheidungsfindung beteiligt. „Wir waren uns einig, dass Alcons die größte Bandbreite an Produktionen abdecken kann“, begründet Findeisen die Entscheidung. „Darüber hinaus fiel uns positiv auf, dass die Bändchen-Hochtöner auch bei hohen Lautstärken nie ‚kreischig‘ klingen. Die Alcons-Systeme haben eine unaufdringliche Direktheit – eine uns sympathische, natürliche Auflösung bei Sprache und Musik. So können wir die klangliche Nähe zum Geschehen schaffen, die wir uns im Vorfeld gewünscht hatten. Auch Bauform und Optik konnten uns überzeugen.“
Installation im laufenden Probenbetrieb
Nach Ausschreibung und Vergabeverfahren ist das Alcons-System schließlich im laufenden Probenbetrieb Ende Januar 2019 von der Firma Thomann Audio Professionell installiert und in Betrieb genommen worden. „Die Arbeit mit Thomas Dürrbeck von Thomann Audio Professionell war sehr partnerschaftlich. Am ersten Tag haben wir die alte PA komplett entfernt und sämtliche Hardware neu installiert. Während der Proben an den zwei Folgetagen hat Thomann unbemerkt Kabel gezogen und aufgelegt, sodass wir am Ende von Tag drei die Übergabe machen konnten“, erinnert sich Markus Folberth. „Beim Einmessen am 10. Februar haben wir dann noch die Winkel korrigiert und klanglich etwas optimiert. Jetzt sind alle Beteiligten mehr als zufrieden mit dem Quantensprung. Auch die Schauspieler freuen sich über die verbesserte Klangqualität und Sprachverständlichkeit. Vor allem das präzise Abstrahlverhalten hat viele Darsteller positiv überrascht. Wir als Tontechniker können entsprechend ein präzises Monitoring anbieten.“
Besonders spannend seien die laufenden Produktionen gewesen, bei denen von einem auf ein völlig anderes Beschallungssystem gewechselt worden ist. „Grundsätzlich verliefen die Änderungen unkomplizierter als vermutet. Es waren keine großen Pegeländerungen im Gesamtmix nötig. Allerdings hört man jetzt sehr viel detailreicher. Oft mussten auch Hallanteile reduziert oder Filter entfernt werden“, berichtet Folberth. Lutz Findeisen ergänzt: „Man hört jetzt im wahrsten Sinne des Wortes jedes dB an Veränderung!“
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