Romain Delahaye aka Molécule ist ein Produzent elektronischer Musik, der von zahlreichen internationalen Top-DJs (darunter Laurent Garnier und Arnaud Rebotini) in höchsten Tönen gelobt wird. Molécules Spezialität ist die Erzeugung von Musik an Ort und Stelle – ganz gleich, wie schwierig und unzugänglich die äußeren Bedingungen auch sein mögen.
Diesem Konzept liegt ein ebenso klar definiertes wie herausforderndes Ziel zugrunde: Die Transformation elektronischer Musik auf eine komplett neue Sound-Ebene. So verwundert es nicht, dass sämtliche Sounds seines aktuellen Albums -22.7° C (veröffentlicht im Februar 2018) einem fünfwöchigen Aufenthalt in einem kleinen Fischerdorf in Grönland entsprangen. Für Molécule nicht genug: Er nahm sich vor, die Klanglandschaft dieser rauen und unnachgiebigen Umgebung in seinen Live-Mix-Shows spürbar werden zu lassen.
Durch sein tiefes Verständnis für Musik, Instrumente und den Einsatz neuartiger Technologien, verbunden mit fantasievollem Showdesign, lässt der Künstler das Publikum in immersive Welten eintauchen. So finden sich die Zuhörer zuweilen in einem Iglu bei Temperaturen unter null Grad Celsius wieder, um die äußeren Bedingungen der Aufnahmen nachzuempfinden – oder in kompletter Dunkelheit, um sich ganz auf den eigenen Hörsinn zu verlassen. Für die technische Umsetzung seiner aktuellen Show vertraute Molécule auf die L-ISA Immersive-Hyperreal-Sound-Technologie von L-Acoustics, um die eigenen Kompositionen präzise, detailliert und räumlich aufgelöst wiederzugeben und das unverfälschte Gefühl zu erzeugen, vollkommen von der Musik und ihrer Stimmung umgeben zu sein.
„Als Pionier muss man diversen Herausforderungen trotzen“, erläutert Romain Delahaye. „Es erfordert nicht nur viel Zeit und Hingabe, sondern auch die Suche nach Partnern, die einen verstehen und auf die man sich verlassen kann.“ In Hervé Déjardin hat Romain diesen Partner gefunden. Der erfahrene Sound-Engineer arbeitet bei Radio France und gilt als Spezialist auf dem Immersive-Audio-Feld. Hervé Déjardin begleitete Romain auf seiner Suche nach geeigneten technischen Lösungen für seine Live-Anforderungen und machte den Produzenten letztendlich mit L-ISA bekannt.
Romain Delahaye und L-Acoustics teilen dabei den gleichen Pionier- und Innovationsgeist. Laut Romain leistete das Team der L-Acoustics L-ISA Labs unschätzbare Hilfe, um die lange Liste an technischen Herausforderungen zu meistern, die sich aus dem ehrgeizigen Vorhaben des Künstlers ergaben.
Insbesondere Guillaume Le Nost, L-ISA R&D Director, öffnete Delahaye und Déjardin die Augen und verdeutlichte, welchen Beitrag L-ISA zum immersiven Gesamterlebnis der Pariser Live-DJ-Shows leisten kann. Nach einem ersten Austausch reisten Romain und Hervé für die Vorproduktion der Show an den L-Acoustics Hauptsitz nach Marcoussis nahe Paris. Dort angekommen, befassten sie sich intensiv mit den vielfältigen kreativen Möglichkeiten des räumlichen und objektbasierten Mischens und dem komfortablen Handling des L-ISA Controllers. Um die Musik seines Sets im Raum lebendig werden zu lassen, ging Molécule weit über das simple Anpassen der Balance einzelner Klangquellen hinaus.
So erstellte Hervé zahlreiche Snapshots und Automatisierungen für die wiederkehrenden Klangverschiebungen der Show – etwa das kreisförmige Bewegen der Snare um das Publikum herum, das Ping-Pong-artige Zurückprallen eines Soundlayers zwischen zwei virtuellen Wänden oder den Einsatz der L-ISA Technologie zum Abfeuern willkürlicher Klangbewegungen, um beispielsweise einen Sound nach rechts zu schicken, diesen durch die Halle zurück nach links wandern zu lassen, in der Mitte anzuhalten, von einer unsichtbaren Wand abprallen und mit einem weiteren Sound zu ergänzen, um den ersten Sound ausklingen zu lassen… Die Sounddesign-Möglichkeiten von L-ISA erschienen endlos.
Am 12. Oktober 2018 konnte das Publikum im Rex Club, einer Institution der Pariser Clubszene, das Ergebnis dieser immersiven Entdeckungsreise im Rahmen der ersten L-ISA Live-Mix-Show von Molécule in voller räumlicher Pracht erleben. In seiner fast 30-jährigen Geschichte hat der Rex Club die Geschichte der elektronischen Musik immer wieder entscheidend beeinflusst. Aus diesem Grund lag es für Molécule nahe, diesen prestigeträchtigen Ort für die Weltpremiere seines immersiven Live-Mixes auszuwählen. Gemeinsam mit dem Team von Radio France zeichnete auch der L-Acoustics Certified Provider Melpomen für die Umsetzung der Show verantwortlich.
Das immersive Setup im Rex Club
Als Kernstück der Installation fungierte der L-ISA Prozessor mit bis zu 96 Eingangs- und 64 Ausgangskanälen. Auf Basis einer immersiven 11.1-Konfiguration aus kolinearen Syva-Lautsprechern kreierte das Produktionsteam eine gleichmäßige Schallabdeckung inklusive einer extrem präzisen räumlichen Darstellung. Dank der breiten horizontalen Abdeckung von 140° der Syva Lautsprecher konnte das L-ISA System seine Vorteile auch auf relativ engem Raum voll ausspielen. Die Kompositionen von Molécule leben von den tiefen Frequenzen und wurden von zwei Syva Low Lautsprechern und vier KS28 Subwoofern für den Infrabass-Bereich wiedergegeben, die sich an verschiedenen Positionen im Raum befanden. Die Verstärkung des kompletten Syva-Systems übernahmen LA4X Endstufen-Controller; die KS28 Subwoofer liefen über einen LA12X. Mit diesem Antrieb im Rücken sahen sich Delahaye und Déjardin in der Lage, die ausgeprägte Dynamik der 22.7° C-Kompositionen präzise abzubilden. Da die L-ISA Installation einen optimalen Hörbereich erzeugte, konnten die beiden Künstler komplett auf Bühnenmonitore verzichten und sich inmitten des Publikums positionieren. Auf diese Weise profitierte auch das Duo selbst vom immersiven Erlebnis des Live-Sets.
Um den räumlichen Live-Mix an seiner QL1-Konsole zu fahren, nutzte Hervé Déjardin die L-ISA Controller-Software. Auf diese Weise konnte der Audio Engineer die Position und Breite sowie den Abstand zwischen den 16 Soundobjekten in Echtzeit anpassen. „Dank L-ISA hat meine Arbeit eine komplett neue immersive Dimension gewonnen“, so Romain Delahaye. „Das Publikum musste seine vertrauten Vorstellungen und Referenzen am Eingang des Clubs abgeben. Ohne technische Sorgen konnten wir voll in der Live-Show aufgehen. Ursprünglich war unser Set für 55 Minuten angesetzt – letztendlich wurden 100 Minuten daraus. Und wir sind die Ersten, die sich an solch ein Sound-Experiment herangewagt haben.“
So konzentrierte sich das Urteil des anwesenden Publikums vornehmlich auf zwei Aspekte: die Klangqualität der L-Acoustics-Systeme sowie die Präzision und Bewegung in der räumlichen Darstellung – letztere ein Novum für die meisten Zuschauer.
Auch Hervé Déjardin zeigte sich begeistert von den neuen Ausdrucksmöglichkeiten durch L-ISA: „Seitdem ich in der Immersive-Audio-Abteilung von France Inter Radio arbeite, erkenne ich die Deckungsgleicheit unserer Vorstellungen mit denjenigen von L-Acoustics. Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Limitierungen von Veranstaltungsorten zu umgehen. Stereo ist toll, doch echter Raumklang hat so viel mehr zu bieten. Es wäre höchst bedauerlich gewesen, an diesem Punkt einfach aufzuhören.“ In der Bewertung der L-ISA Performance äußert sich Hervés ganze professionelle Erfahrung: „Mit einer immersiven Beschallungskonfiguration aus L-ISA und Syva Lautsprechern gewinnt der Raumklang enorm an Präzision. Es ist unglaublich, wie effektiv man damit arbeiten kann. Wir haben das Set in einem Club gespielt und es klang wie in einem Studio.
In der Tat war die Live-Show im Rex Club so erfolgreich, dass Molécule und sein Produktionsteam inklusive Management in Zusammenarbeit mit Radio France und L-Acoustics beschlossen haben, die Live-Mix-Performance namens AKOUSMA 360° auch in anderen Locations zu spielen. Zu den kommenden Terminen gehört dabei auch ein Auftritt auf dem berühmten Le Printemps de Bourges Festival am 18. April 2019.
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