Seit seinen Anfängen im Jahr 1967 bis heute hat sich das Montreux Jazz Festival in der Schweiz zu einer wichtigen Adresse für die angesehensten Musiker der Welt entwickelt und zieht jedes Jahr Legenden und aufstrebende Künstler aller Genres an. In diesem Jahr kehrte es vom 5. bis 20. Juli wieder an das glitzernde Ufer des Genfer Sees zurück.
Erstmals in der Geschichte des Festivals fanden die Konzerte aufgrund von Bauarbeiten vollständig außerhalb des Montreux Music and Convention Centre (2m2c) statt, in dem sich die legendären Veranstaltungssäle „Miles Davis“ und „Auditorium Stravinski“ befinden. Das bot dem Festival die Gelegenheit, sich neu zu erfinden: Insgesamt 17 Bühnen wurden entlang des zwei Kilometer langen Seeufers von Montreux aufgebaut.
Bereits seit 38 Jahren ist Meyer Sound Partner des Montreux Jazz Festivals. „Unsere jahrzehntelange Zusammenarbeit beruht auf der Vision, die wir teilen: Die besten Klangerlebnisse für alle Zuhörer zu ermöglichen“, so Andy Davies, Director of Product & Services bei Meyer Sound. „Das Festival möchte jedem Besucher die bestmögliche Live-Experience bieten, und wir tun alles dafür, jedes Konzert so gut wie möglich klingen zu lassen.“
Mehr als 400 Lautsprecher
Mehr als 400 Meyer Sound Lautsprecher waren an 16 Veranstaltungstagen für Dutzende von Künstlern im Einsatz, um mit Sting, Lenny Kravitz, Janelle Monáe, Rag’n’Bone Man, Raye und Duran Duran nur einige zu nennen. Im Hörraum der Bibliothèque wurde das Bluehorn System vorgeführt, und der älteste Lautsprecher war bereits zum 20. Mal für das Montreux Jazz Festival im Einsatz.
Ein Highlight in diesem Jahr war die neue Open-Air-Seebühne: Als Ersatz für das Auditorium Stravinski bot die Lake Stage für 5.500 Menschen Platz vor der Kulisse des Sees. Hier waren der PANTHER Line-Array-Lautsprecher und das neue 2100-LFC Low-Frequency Control Element gemeinsam im Einsatz, unterstützt von LEOPARD und LINA Line-Array-Lautsprechern, ULTRA-X Point-Source-Lautsprechern und 1100-LFC Low-Frequency Control Elements.
Das gesamte Sound Design des Montreux Jazz Festivals wurde von José Gaudin, Software Application Architect, Audio Experience bei Meyer Sound, entwickelt, der das Festival schon zum 21. Mal begleitete. Das Tuning übernahmen Ianina Canalis und Oscar Barrientos aus dem Meyer Sound Team. Das gesamte Audio-, Licht- und Videoequipment wurde wie in den vergangenen Jahren von der Firma Skynight aus Genf geliefert.
„PANTHER ist wie ein riesiger Studiomonitor. Die Präzision und Transparenz dieses Systems sind einfach unglaublich“, so Martin Reich, Head of Sound beim Montreux Jazz Festival. „Und die neuen 2100-LFC Low-Frequency Control Elements erweitern es noch bis zu 30 Hz. Hier unter freiem Himmel fallen die Reflexionen des Auditoriums weg – da merkt man das noch viel stärker. Beeindruckend!“
Alex Bolis, der Martin Reich bei dieser erweiterten Ausgabe des Festivals assistierte, stellte eine außergewöhnlich gleichmäßige Coverage der Lake Stage fest. „In den ersten Tagen bin ich einige Male mit meinem XL2-Meter herumgelaufen, um die Coverage an verschiedenen Stellen im Publikumsbereich zu messen“, erzählt er. „Ich war überrascht: Überall konnte ich den gleichen Pegel und den gleichen Klang messen! Nach ein paar Tagen war mir dann klar: Hier muss ich nicht mehr nachmessen – der Sound ist präzise und gleichmäßig.“
Auch die Techniker der gastierenden Künstler waren von der Präzision des PANTHER beeindruckt. „Ich habe die Show von PJ Harvey auf dem PANTHER System gemischt. Das hat Spaß gemacht“, so Howard ‚Head‘ Bullivant, FOH-Ingenieur für PJ Harvey. „Ich konnte die feinsten Änderungen an EQ und Pegel hören, wenn ich meinen Mix veränderte… und der Broadcast-Mix war eine absolut genaue Wiedergabe des Klangs aus dem Zuschauerbereich.“
Clive Alcock, FOH-Ingenieur von Diana Krall, teilt seine Meinung. „Als ich Diana auf der Lake Stage mischte, fiel mir auf, wie sauber die mittleren und hohen Frequenzen wiedergegeben wurden, vor allem zwischen fünf und 15 kHz. Da weisen viele andere Produkte erhebliche Verzerrungen auf“, erzählt er. „Obwohl das Line Array mehr Anteile im unteren Frequenzbereich enthält, als ich es benötige, scheint es sehr linear zu sein. Zudem schließt es sich nahtlos an den Subwoofer an – das hilft wirklich bei der Integration der Bass-Passagen der Streicher auf der Bühne, da die Tonhöhe bis hinunter zu den Grundtönen klar definiert bleibt.“
Smoke on the water
Das Montreux Jazz Festival hielt noch eine weitere Überraschung für die Besucher bereit: So wurde in diesem Jahr auch das Casino bespielt. Das heutige Gebäude ersetzte das alte Casino, das 1971 während eines Frank Zappa Konzerts bis auf die Grundmauern niederbrannte, was Deep Purple zu ihrem Hit „Smoke on the Water“ inspirierte. Mit einer Kapazität von 1.300 Besuchern bot der neu gestaltete Veranstaltungsort eine Mischung aus Sitz- und Stehplätzen und weckte Erinnerungen an die Glanzzeit der alten Tage.
Das Beschallungssystem bestand aus LINA, ULTRA-X40 und ULTRA-X20 Lautsprechern sowie UPQ-1P und 1100-LFC, 900-LFC und 750-LFC Low-Frequency Control Elements, die aufgrund der niedrigen Deckenhöhe im Veranstaltungssaal variabel konfiguriert wurden.
Spacemap Go
Im „Memphis“, das abends eine Open Stage für alle anwesenden Künstler bot, wurde zum ersten Mal Spacemap Go, das Spatial Sound Design und Live Mixing Tool von Meyer Sound, verwendet. Auf dem Grundsystem aus UPQ, 900-LFC, ULTRA-X und 750-LFC konnten die Techniker bequem in Stereo mischen. Auf Wunsch konnten sie durch Zuschaltung zusätzlicher ULTRA-X Point-Source-Lautsprecher durch die Integration von Spacemap Go einzelne Klänge im Raum verteilen. Zudem bestand die Möglichkeit, an einem immersive Workshop teilzunehmen, der von der Universität Genf veranstaltet und von Ianina Canalis, Application Architect und Spatial Audio Specialist bei Meyer Sound, geleitet wurde.
Max Brocard, FOH-Ingenieur des Memphis, mischte Workshops und Tagesveranstaltungen in der Halle und nutzte Spacemap Go, um den Darbietungen noch mehr Tiefe zu geben. Er erklärt: „Bei akustischer Musik kann man nicht ausgefallen abmischen, da es den Künstler unterstützen und nicht verändern soll. Aber es wertet die Performance einfach auf, selbst wenn es sich um Jazz handelt, wenn man einen Nachhall hinzufügen kann, der den ganzen Ort lebendiger macht. Es fühlt sich so an, als ob man mitten in der Musik wäre. Das nimmt die Zuschauer ganz anders mit: Sie bleiben nicht nur Beobachter, sondern werden Teil des Ganzen.“
Davies fasst zusammen: „Die Partnerschaft mit dem Montreux Jazz Festival spricht für alles, woran John und Helen Meyer glauben. Das Festival ist schon lange Teil unserer DNA, und wir sind es umgekehrt auch. Daher freuen wir uns auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit, der Innovation und des hervorragenden Klangs.“
Das nächste Montreux Jazz Festival wird vom 4. bis 19. Juli 2025 stattfinden.