Melodus kombiniert zwei Beschallungsdesigns mithilfe von Immersive-Prozessor und DirectOut Prodigy zur High-End 3D Audiolösung.
Im Spätsommer 2023 realisierte das Team der Melodus GmbH bei der IAA in München mit ihrem immersiven Audiodesign ein durchaus beeindruckendes Projekt. Aktuell, ein halbes Jahr später, folgt ein neues 3D Audio-Design im Auftrag der TG-Projektplan GmbH. Bei einem Automotive-Event in Rotterdam setzt das Team der Immersive-Live-Spezialisten auf die Erfahrung der letzten großen Installation auf, und zeigt auch hier wieder Lösungen abseits des Standards.
Ausgangsbasis
Die Herausforderung bestand darin, ein Beschallungsdesign zu entwickeln, das verschiedene Anforderungen erfüllt, darunter Sprachbeschallung, Stereo-System für Jingles und Videozuspielungen, Surround-Sound für speziell produzierte Audioinhalte, sowie eine immersive Front-/Back-/Side-Beschallung für das audiovisuelle Erlebnis des Reveals mit Live-Band und Vocals.
„Architektur, Design, und anschließend die Technik“
Wer sich in der Corporate Welt bewegt, weiß, dass an erster Stelle die Architektur und das damit verbundene Design Priorität hat. Danach kommen die technischen Gewerke, und müssen anhand dessen die entsprechenden Designs mit Blick auf Budget und statischen Gegebenheiten umsetzen/entwickeln – so Melodus.
Sprachbeschallung
Für diese Aufgabe entschieden sich die Fachplaner klassisch für zwei doppel 6,5“ Line Array Systeme aus dem Center heraus, vor der Rednerposition. Die Systeme wurden entsprechend dimensioniert, um ohne Fills und Delays auszukommen.
Stereo für Jingles und Videozuspielungen
Warum Stereo für Jingles und Videos, wenn eine „immersive“ Frontbeschallung zur Verfügung steht, fragten wir? „Weil beide Inhalte Stereo produziert wurden“, so Tobi und Olli. Weiter führen die beiden aus: „Eine immersive Front ist etwas großartiges, aber man erkauft sich auch gewisse Nachteile, wenn Inhalte nicht zu 100% darauf zugeschnitten sind. Stereoinhalte immersiv abzubilden ist immer kompromissbehaftet. Der Impact der Produktionen soll erhalte bleiben, deshalb bleiben wir hier auch beim klassischen Stereo“.
3D Audio für den großen Reveal mit Multitracks und Live Band
„Beim großen Reveal musste es krachen“, lachen die beiden. Inhaltlich galt es, knapp 80 Kanäle aus Multitracks, und Live Band mit Gesang, um die Gäste zu positionieren. Hierfür designte Melodus eine Vielzahl 12“ und 10“ Systeme 360° um die Zuhörer. Das Subwooferdesign bestand aus einem doppel 18“ Back-Fired Mono System über dem Rigg, und drei weiteren doppel 18“ Subwoofern unter den Tribünen als FX-Subsystem.
„Vom Mono Sprach-Center, plus Stereo Musik System, zur immersiven Front“ – DirectOut Prodigy als Herzstück
Klassische System-Positionen nebeneinander in der Front waren optisch und statisch nicht möglich, also überlegte sich das Melodus Team eine Lösung, um nicht auf die erweiterte Front verzichten zu müssen. „Fast alle Immersiven-Prozessoren sind in ihren Möglichkeiten abseits des Algorithmus Objekte im Orbit zu positionieren relativ eingeschränkt“, so Tschotow und Berlet.
Als Herzstück ihrer Produktionen, setzt Melodus auf den Audio Prozessor Prodigy.MP von DirectOut. Der Prodigy ist die neue Geheimwaffe in der Audiowelt, so Olli und Tobi. Sie nutzen den Prozessor im Prinzip zweigeteilt, führen sie weiter aus. Zum einen nutzen sie ihn als Formatwandler, um von den MADI Ports des L-ISA Prozessors, in die Dante Welt zu konvertieren, die sich seit vielen Jahren als Audio Format in der Corporate Welt etabliert hat. Zum anderen übernimmt der Prodigy Aufgaben als Summing bzw. Delayed Matrix. Außerdem um das System in sich zu Entzerren und zu tunen. Der Prodigy hängt als letztes Glied in der Audiokette, vor den Amps. Er versorgt diese digital per AES3.
Um die immersive Front zu generieren, gleichen sie die Positionsunterschiede der Sprach- und Stereobeschallung per Delay aus. Die hervorragenden Filtermöglichkeiten des Prodigy werden dafür genutzt, um die tonalen Unterschiede der beiden Systeme (doppel 8“ und doppel 6,5“), entsprechend auszugleichen. Als Mischpultsystem kommt eine Yamaha Rivage Konsole mit L-ISA – Desk-Link zum Einsatz.
Sowohl die Sprach- als auch die Stereosignale werden über den Prodigy am L-ISA Prozessor vorbeigeleitet. Anschließend den entsprechenden Lautsprechersystemen direkt zugeführt. Alle anderen Signale der Musiker und Multitracks, die immersive im Raum verteilt werden sollen, nehmen ihren Weg über eine große DSP Matrix im Prodigy Audio Prozessor.
Mit dieser Lösung hat Melodus ein schlagfertiges Multiformatsystem designt, um auch zukünftig flexibel auf Anforderungen und Aufgabenstellungen reagieren zu können. Derzeit arbeitet das Melodus Team an anderen Lösungen in Bezug auf immersive Prozessoren, um sich noch breiter und flexibler aufstellen zu können.
Ein kürzlicher Besuch im Headquarter bei Coda Audio in Hannover, hat den interessierten Blick der Audio Fachplaner auf den SpaceHub gelenkt, der laut Aussage von Tschotow und Berlet noch flexiblere Lösungen bietet. Mehr möchten die beiden Geschäftsführer vorerst jedoch nicht verraten, schmunzeln sie.
Für generelle Anfragen und/oder Informationen, steht das Team um die Melodus GmbH unter support@melodus.gmbh zur Verfügung. Eine generelle Übersicht über die Melodus GmbH erhaltet ihr unter: www.melodus.gmbh