In der Kathedrale des Klangs – „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains“

Hoch hinaus geht’s: Bis in die sechste Etage führt die Rolltreppe im Dortmunder „U“. Wer dort oben angekommen ist, den erwartet auch audiovisuell der Gipfel. Ab dem 15. September 2018 ist „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains“ zu sehen – und zu hören. Bis zum 10. Februar 2019 kann die multimediale Erlebnisausstellung besucht werden.

Dortmund ist nach London und Rom, wo die Retrospektive großen Anklang fand, die erste und einzige Station in Deutschland. Das Schaffen der britischen Kultband in der Rückschau: Das sind 50 Jahre Musikgeschichte auf 1.000 Quadratmetern, chronologisch erzählt anhand von mehr als 350 Exponaten, perfekt abgestimmt mit einer innovativen Audiotechnologie, die den unverwechselbaren Sound von Pink Floyd erlebbar macht. Verantwortlich dafür ist Sennheiser als Audiopartner. Geschaffen wurden faszinierende Klangerlebnisse, die den Werdegang der Band, ihre Alben, ihre Tontechnik und Live-Auftritte audiovisuell lebendig machen.

Immersive Performance Zone

Ein Highlight, das dem Pioniergeist der britischen Band mit jedem Klang gerecht wird, bietet die immersive Performance Zone. Die Besucher, im Raum inmitten der Musik platziert und vollkommen von Klang umgeben, erleben eine außergewöhnliche 3D-Audioerfahrung – während vorne auf der rund 20 Quadratmeter großen Videowand David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright zusammen mit dem ehemaligen Bandmitglied Roger Waters beim weltumspannenden Live-8-Konzert 2005 zu sehen sind. Ein Teil des damaligen Auftritts wurde speziell für die Ausstellung in AMBEO 3D-Audiotechnologie produziert.

Das Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität zeigt vom 15. September bis zum 10. Februar die große Pink-Floyd-Retrospektive „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains“. © Roland Baege

Wiedergegeben wird ein einzigartiger 17-Kanal-Remix von „Comfortably Numb“ über 18 Neumann-Midfield-Monitorlautsprecher KH 420 und sieben Subwoofer KH 870. Der immersive Mix entstand in den bekannten Londoner Abbey Road Studios in Kooperation der Produzenten Simon Rhodes und Simon Franglen mit Andy Jackson, Toningenieur und Partner von Pink Floyd. Rhodes, einer der leitenden Toningenieure der Abbey Road Studios, hat an Produktionen für Kino-Welterfolge wie „Avatar“ und „Spectre“ gearbeitet. Produzent und Komponist Franglen ist Grammy-Gewinner und hat ebenfalls an den größten Filmen aller Zeiten mitgewirkt, unter anderem an „Avatar“ und „Titanic“.

Jedes Instrument kann atmen

Ein Remix in 3D-Audio unterscheidet sich grundlegend von der Arbeit in Stereo oder 5.1. Der Toningenieur muss vollkommen umdenken, denn der Klang ist überall im Raum – oberhalb des Ausstellungsbesuchers, seitlich und gar hinter ihm. Das bietet die Möglichkeit, den Mix zu „öffnen“ und die ganze Klangfülle der großartigen Originalaufnahmen erlebbar zu machen. Der Besucher kann sich in der Musik frei bewegen.

Simon Rhodes: „Das Besondere an den AMBEO-Remixes für Pink Floyd ist, dass das im Grunde schon immer ihre DNA gewesen ist. Die Band hat Sound-Grenzen verschoben, sich immer schon auf die nächste neue Lautsprecherkonfiguration gefreut. Und AMBEO ist einfach so flexibel und wirklich die Zukunft, wenn es darum geht, ganz in den Klang einzutauchen und sich von traditionellen Formaten zu befreien.“

Simon Franglen fügt hinzu: „Wer diese Musik seit vielen Jahren kennt und liebt, wird sie hören, als wäre es das erste Mal. Man hört einfach so viel mehr Details, weil jetzt jedes Instrument ‚atmen‘ kann – das ist der große Vorteil eines immersiven Mixes. Außerdem können die Lautsprecher, die wir benutzen, den Sound nicht nur unglaublich laut, sondern auch wahnsinnig präzise wiedergeben. Und das hat man eben normalerweise nicht, wenn man sich ein Live-Konzert über eine Beschallungsanlage anhört. Das hier ist wie ein Studio-Mix, aber live – und das ist sehr selten.“ Und Rhodes schwärmt: „Man wird plötzlich auf alle möglichen spannenden Dinge aufmerksam, als ob man in einer riesigen Kathedrale sitzt und alles um sich herum bewundert. Es ist wie eine Kathedrale des Klangs. Live-Musik eignet sich besonders gut für AMBEO, weil die ganze Stimmung mit aufgezeichnet wird. Die Band hat für gewöhnlich zwölf Mikrofone ins Publikum gerichtet, und wenn man all diese Mikrofone nutzen kann, bekommt man das unglaubliche Gefühl, wirklich mit dabei zu sein.“

900 Audio-Guides und 40 Videos

Neben der Performance Zone ist der Audio-Guide ein tragendes Element der Dortmunder Erlebnisausstellung. Die Gesamtverantwortung für die Lautsprecherinstallation und die Programmierung des Audio-Guides auf Seiten von Sennheiser lag bei Robert Généreux, Business Director System Design. Seine Aufgabe bestand darin, den Ausstellungsbesuchern ein perfektes Audioerlebnis zu ermöglichen. „Wir wollen den Besuchern eine Klangerfahrung bieten, wie sie sie noch nie zuvor erlebt haben“, so Généreux. „Das gilt sowohl für die Performance Zone, in der der spektakuläre AMBEO-Remix gespielt wird, als auch für den Klang in der gesamten Ausstellung.“

Ein Audio-Guide von Sennheiser spielt automatisch die Informationen zu den einzigartigen Exponaten ein: Metallköpfe von The Division Bell: 1994, Design Storm Thorgerson und Keith Breeden, Pink Floyd Collection. Foto Rupert Truman © Pink Floyd (1987) Ltd, mit freundlicher Genehmigung von „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains“)

Das Audio-Guide-System von Sennheiser sei einzigartig, weil es in der Lage ist, Hunderte persönlicher, automatisch ausgelöster Stereoeinspielungen gleichzeitig wiederzugeben. Insgesamt begleiten 900 Empfänger mit HD 2.20-Kopfhörern die Besucher durch die Ausstellungsräume. Die Audioinformationen werden dabei passend zum Standort eingespielt. Wenn sich die Besucher eines der 40 Videos mit Auftritten oder Interviews von Pink Floyd ansehen, hören sie automatisch über die Kopfhörer den entsprechenden Soundtrack. Das dafür nötige Audio-Equipment ist geschickt verborgen: Unauffällige Trigger starten automatisch den individuell richtigen Text beziehungsweise die passende Musik, während in einem Schaltraum installierte Sender über kompakte Antenneneinheiten sowohl Echtzeit-Audio als auch gestreamtes Audio übertragen.

„Das Ergebnis ist eine vollkommen automatische und dennoch absolut individuelle Tour, bei der der Besucher die Ausstellung in jeder beliebigen Reihenfolge und in seinem ganz eigenen Tempo erkunden kann. Das Audiomaterial wird immer automatisch an der richtigen Stelle abgespielt und sanft ein- beziehungsweise ausgeblendet, wenn der Besucher einen Bereich der Ausstellung betritt oder ihn wieder verlässt“, sagt Génereux. „Das System lässt aber auch klassische Rundgänge mit einem Führer zu, zum Beispiel für VIP-Touren. Dabei kann das Audiomaterial manuell ausgelöst und mit eigenen Kommentaren kombiniert werden.“

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