Hessensound beschallt das Open-Air-Format des Theater Nordhausen und Loh-Orchester Sondershausen mit d&b audiotechnik.
Eigentlich hätten das Theater Nordhausen und das Loh-Orchester Sonderhausen diesen Sommer gerne wie gehabt die Thüringer Schlossfestspiele 2020 bestritten. Dann kam Corona und schnell war klar: Würde man doch noch irgendwie Open-Air spielen wollen, man bräuchte ordentlich Platz, um der Coronaschutzverordnung zu genügen.
„Direkt zugeschlagen“ hat man laut Theater-Intendant Daniel Klajner, als die Option auf den Tisch kam, den Hof des nahe gelegenen Schlosses Heringen zu bespielen. Binnen drei Wochen wurde ein Konzept mit drei Galas inklusive umfangreichem Hygiene-Konzept aus dem Boden gestampft. Das Baby wurde auf den Namen „TN LOS! Sommernächte 2020“ getauft. Ein Gewaltakt für die ganze Belegschaft sei das gewesen. Doch der Wunsch, nach so langer Zwangspause wieder vor Publikum zu spielen, war übergroß.
Vom 26. Juni bis 26. Juli 2020 veranstaltete das Theater an fünf Wochenende (jeweils Freitag bis Sonntag) ingesamt 15 Konzertabende. Im Wechsel gespielt wurden eine Musicalgala, eine Schlager- und Operettengala sowie eine Operngala.
Auch technisch galt es einige Klippen zu umschiffen. Eine besondere Herausforderung war die große Fläche des Geländes. Schließlich galt es, 74 Meter von der Bühnenkante bis zum FoH möglichst gleichmäßig zu beschallen – und zwar ohne den Einsatz von Delay-Lines, die weiteren Platz gekostet hätten.
Mainhangs aus d&b audiotechnik Y8 und Y12
Für die Beschallung verantwortlich war die Hessensound Veranstaltungstechnik GmbH. Zum Einsatz kamen für die Mainhangs jeweils zehn d&b audiotechnik Y8 sowie zwei d&b Y12. Dann gab es noch einen Bereich, der von der Main-PA nicht abgedeckt werden konnte, hier wurden zusätzlich zwei Y7P auf Stativen verwendet.
Bei den Subs entschied sich das Team von Hessensound um Meister Daniel Wilhelm für die kardioiden VG-Subs. Damit konnten Rückkopplungen auf der Bühne weitestgehend vermieden werden.
Bei der Mikrofonierung kamen Mikrofone von Neumann, AKG und Rode zum Einsatz, in der Hauptsache Kleinmembranmikrofone mit Ausnahme der AKG C414 für die Pauken. Hier wurde dem Wunsch des Tonmeisters nach wärmeren Klang Rechnung getragen.
Um die Musiker auf der Bühne so gut wie möglich vor der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus zu schützen, wurden von der Bühnentechnik des Theaters Nordhausen Plexiglasstellwände angefertigt. Da sich die einzelnen Register dadurch nicht so gut hören konnten, war dies natürlich dem Gesamtklang des Orchesters nicht unbedingt zuträglich. Daher wurde das Orchester auf mehrere Stufen verteilt, die hinterste mit einer Höhe von immerhin 3,60 Metern. Ein Detail am Rand: Den Sängerinnen und Sängern war es während der Aufführungen nur erlaubt, nach vorne zu singen, umdrehen war strengstens verboten!
Sound System Design
Am FoH-Platz kam eine Yamaha CL5 zum Einsatz, die vom Tonmeister des Theater Nordhausen bedient wurde. Der Monitorplatz stage right wurde mit einer Allen & Heath dLive ausgestattet. Insgesamt waren 64 Signale zu verwalten. Der Dirigent wurde mittels zwei Seeburg i4 mit Monitoringsound versorgt, das Orchester zum einen über d&b MAX15 an der Rampe sowie d&b Y7P in drei Gassen über der Bühne.
Equipmentliste
- 20x d&b Y8
- 4x d&b Y12
- 8x d&b Y7p
- 12x d&b V-GSUB
- 3x d&b D20
- 4x d&b D80
- 7x d&b MAX15
- 3x Seeburg i4
- 4x Seeburg Galeo S
- 2x LAB Gruppen IPD 2400
- 1x Yamaha CL5 FoH
- 1x Yamaha CL5 Backup und Preproduction
- 1x Allen&Heath dLive C3500 mit CDM48 und DX1608 Monitoring und Kommunikation
- 1x Analoger Connex Signalsplit 64 Kanal
- 1x Smaart V8 Messystem
- 1x Systemcontrolle via d&b R1 Software
- 8x Shure Axient digital mit KSM9
- 24x DPA 4099
- Diverse Kleinmembraner von Neumann, AKG, dpa und Rode
- Bandmikrofonierung: Shure / Sennheiser
Links: